Sonntag, 25. März 2012

Vous avez une solution?


In der 10. Klasse lernt man in Französisch das Gérondif kennen. Dazu ist in dem Buch für die dritte Fremdsprache eine Übung, die „Vous avez une solution?“ heißt. Man soll dort auf die Fragen antworten, indem man den Gérondif benutzt.

Zu meiner Freude fanden sich dort so tolle Fragen wie: „Comment est-ce qu’on peut trouver un copain/ une copine?“ „Wie findet man einen festen Freund/ eine feste Freundin?“
Und: „Comment se débarrasser de son copain/ sa copine?“ „Wie wird man seinen festen Freund/ seine feste Freundin wieder los?“

Zur ersten Frage gab es die Antworten:
On peut trouver un copain
  • En nageant (indem man schwimmt, äääh ja sehr interessant und vermutlich sehr effektiv)
  • En ayant un rendez-vous (indem man ein Date hat)
  • En dansant à la boîte (indem man in die Disco tanzen geht)
  • En lui donnant un coup avec le parapluie (indem man ihn/sie mit dem Regenschirm schlägt)

Die Regenschirmmethode erklärte uns die Lehrerin. Sie hat eine Schulfreundin, die im Bus einen Jungen traf, der ihr gefiel. Da es an dem Tag regnete, hatte sie einen Regenschirm dabei. Also nahm sie den Schirm und haute ihm rein zufällig gegen das Schienbein. Sie drehte sich um und entschuldigte sich. Die beiden kamen ins Gespräch und wurden ein Paar.

On peut se débarrasser de son copain/ sa copine :
  • En embrassant un autre mec (indem man einen Anderen/ eine Andere küsst)
  • En allant au cinéma avec un autre garçon (indem man mit einem Jungen ins Kino geht)
  • En n’étant pas sympa (indem man nicht nett ist)
  • En disant « Tu es stupide ! » (wenn man sagt : « Du bist doof »)
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Il y a quelques jours que j’ai assisté à un cour à l’école. En 10ème classe, on apprend le gérondif en français. Dans le livre pour la troisième langue étrangère se trouve un exercice qui s’appelle « Vous avez une solution ? » Il faut répondre aux questions en utilisant ( !) le gérondif.
Ce qui m’a fait vraiment plaisir, c’est de trouver de merveilleuses questions comme par exemple : « Comment est-ce qu’on peut trouver un copain/ une copine ? »  Et: « Comment se débarrasser de son copain/ sa copine? »
J’étais très intéressée d’entendre les « solutions » des élèves.

A la première question, ils ont répondu :
On peut trouver un copain
  • En nageant
  • En ayant un rendez-vous
  • En dansant à la boîte
  • En lui donnant un coup avec le parapluie

La prof a une copine qui a vu un garçon dans le bus qui lui plaisait. Ce jour-là, il pleuvait et comme ça elle avait un parapluie avec soi. Alors, elle a pris son parapluie et elle a donné un coup au garçon qui était derrière lui. Elle s’est tournée et lui demandé pardon. Ils ont commencé à parler et sont restés ensemble.

On peut se débarrasser de son copain/ sa copine :
  • En embrassant un autre mec
  • En allant au cinéma avec un autre garçon
  • En n’étant pas sympa
  • En disant « Tu es stupide ! »

Une fille a demandé à la prof : « Madame, comment dit-on « küssen » en français ? »
La prof a répondu : « Vous voulez dire « baiser » ? Moi, j’étais un peu choqué, parce qu’il y a une grande différence entre baiser et embrasser. Puis, la prof a rajouté : « Non, dites « faire la bise » ». Mais, en faisant la bise à un autre garçon, on ne peut pas se débarrasser de son copain/ sa copine. Quand la prof a vu que la fille n’était pas contente avec sa réponse. Elle lui a proposé le mot « embrasser » ce qui est mieux.

Das falsche Alter

So schnell kann es gehen… Man hat das falsche Alter. Neulich war ich in der 10. Klasse. Sie lernen Französisch als dritte Fremdsprache. Da man dort nicht so viel Zeit hat und viel Stoff behandeln muss, lernen sie rudimentäre Dinge nicht. Zum Bespiel Buchstabieren.

Die 5. Klasse lernt erst ein halbes Jahr mündlich französisch. Nach Weihnachten fangen sie dann an zu schreiben. Deshalb kann man dort schöne Sachen machen: Singen, Buchstabieren, Spielen…
Besonderer Beliebtheit erfreut sich das ABC-Lied.

In der 10. Klasse sollten Telefongespräche erfunden werden. Die Schüler sollten sich bei einer französischen Firma um einen Ferienjob bewerben. Da die Franzosen manchmal Probleme haben unsere Namen richtig zu schreiben, sollten sie ihre Namen buchstabieren.

Da wir sowieso aus der 5. Klasse kamen, hatten wir zufällig die CD mit dem ABC-Lied und die Noten dabei. Und so kam es, dass alle die Katzen auf den Notenblätter mit bunten Stiften anmalten und dem ABC-Lied lauschten, welches nur kichern hervorrief.

So schnell kann es gehen. Das was die „Kleinen“ noch toll finden, finden die „Großen“ nur noch albern.

Montag, 19. März 2012

Muss nur noch kurz die Welt retten…

Wer glaubt, dass wir als Lehrer nur unterrichten, täuscht sich schrecklich. Das Unterrichten ist eigentlich nur ein geringer Teil während des Unterrichts. Zusätzlich kämpfen wir an diversen Nebenkriegsschauplätzen Fronten anderen Ecken und Enden. 

So brauchte ich am Samstag allein 10 Minuten bis ich bei der 7. Klasse anfangen konnte. Erst musste ich mir die Geschichte anhören wie die Beiden mit den Köpfen zusammen gestoßen sind, dann funktionierte das eine Coolpack nicht. 

Nachdem ich nach dem zweiten Mal, es nicht mehr duldete, dass es auf den Boden geworfen wird. Schickte ich eine Verletzte mit einer anderen Schülerin in die Mensa um ein neues Coolpack zu holen. 

Dies wollte eine andere Schülerin noch nutzen, um sich auch eins zu holen, weil ihr Arm angeblich wehtat. Bis jetzt hatte ich diese „Verletzung“ noch nicht wahrgenommen. Ich nehme stark an, dass es eher ein hypochondrischer „Anfall“ war. 

Jedenfalls erhielt sie das etwas verbeulte Coolpack und schaffte es innerhalb der nächsten fünf(!) Minuten, das Coolpack kaputt zu machen und den Inhalt (irgendwelche Chemikalien) ins Auge zu bekommen. Es gibt wohl Schüler, denen die Arme direkt neben den Augen wachsen…Jedenfalls ließ ich das Auge ausspülen und versuchte zur Normalität und der eigentlichen Sache zurück zu kommen: Unterricht.

Wie sagte schon meine Kollegin: "Der ganz normale tägliche Wahnsinn!"

Freitag, 16. März 2012

Aceton oder Selektive Aufmerksamkeit

Vor einiger Zeit besuchte ich eine Fortbildung zum Thema: "Sportpsychologie". Das war seit langem die beste Fortbildung. Wir hatten ein amüsantes und lehrreiches Wochenende. Über meinem Kopf blinkten etwa hundert Lämpchen auf.

Unter anderem ging es um selektive Aufmerksamkeit. Wenn wir uns auf einen Aspekt oder eine Aufgabe fokussieren, schirmt unser Gehirn die Störfaktoren von unserer Aufmerksamkeit ab. Wir werden nicht abgelenkt. Dazu machte man einen Versuch. Man ließ Sportler ein Basketballspiel anschauen. Sie sollten zählen, wie oft der Ball auf dem Boden aufprellt. Nachdem das Video von ein paar Minuten Dauer zu Ende war, fragte man sie wie oft der Ball den Boden berührt hatte. Sie konnten eine ungefähre Antwort geben. Wenn man sie jedoch fragte, wie oft der Affe mit der Banane über das Spielfeld gerannt sei, wussten sie keine Antwort. Das Gehirn war so auf die Aufgabe fixiert, dass es den Affen nicht bemerkte.

Bei der 10. Klasse habe ich neulich mit einer Hälfte der Klasse Übungsaufgaben für die Klassenarbeit gemacht, während die anderen ein Schülerpraktikum machten. Die Aufgabe war herauszufinden, was passiert, wenn bestimmte Stoffe mit Wasser reagieren. In der einen Aufgabe sollte man Essigsäure mit Wasser reagieren lassen. Ich erklärte, dass man das das dazugehörige Anion "Acetat" nennt. Daraufhin entwickelte sich folgender Dialog:

Lolita: "Acetat ist das nicht in Nagellackentferner drin?"
Tante Phie: "Nein, du meinst Aceton. Das war früher in Nagellackentferner drin, heute sind die meisten Nagellackentferner acetonfrei."

Etwa zwei Minuten später. Jetzt ist die Aufgabe die zu dem Anion dazugehörige Säure zu finden. Auf dem Blatt steht unter anderem Acetat.

Lolita sagt mit einem begeisterten Lächeln: "Aceton."
Ich möchte meinen Kopf gegen die Tafel hauen und die anderen Schüler lachen und sagen vorwurfsvoll "Lolita!" Sie bekommt dann zum Glück mit Hilfe ihrer Nachbarin die Kurve.

Da war ich wohl der Affe mit der Banane, der durchs Spielfeld rannte.