Freitag, 6. Dezember 2013

6. Dezember - Nikolaus

Der Nikolaus war da - er brachte mir ein kleines Büchlein, was mich sehr gefreut hat. Danke lieber Nikolaus! Ich bin gespannt, was ich noch so alles zu einem meiner Lieblingsgebäcke herausfinden werde.

Früher kam der Nikolaus auch in Person. Naja, es kam eben ein verkleideter Mann. Im Kindergarten war das wohl immer mein Papa, was ich bis heute immer noch nicht richtig glauben kann. Richtig verstanden habe ich das auch erst vor ein paar Jahren, als mir meine Eltern Fotos zeigten. Er war ziemlich gut vermummt, aber der Schnauzer könnte schon von ihm sein.
Später im Sportverein kam der Nikolaus mit seinem Knecht Ruprecht, wobei wir hier nicht Knecht Ruprecht sagen, sondern Spamuntle. Eigentlich war ich schon als Kind schlecht zu täuschen, weil ich die verkleidete Person meistens an ihrer Stimme oder den Schuhen erkannte.
Der Nikolaus und sein Spamuntle waren ein lang eingeschworenes Gespann, wobei der Spamuntle schon ein bisschen Furchteinflößend war, besonders wenn wir die beiden nach ihrem Abschied verfolgten. (Um herauszufinden, welche Personen hinter den Kostümen steckten.)

Dieser Nikolaus und der Spamutle gehören auch zu meinen einprägsamen, frühen Kindheitserinnerungen. Letztes Jahr saß ich bei einer Freundin am Geburtstag neben ihrer Mutter am Tisch. Wir sprachen so über dies und das und sie fragte mich, ob ich ihren Vater, also den Opa meiner Freundin, kennen würde. Da meine Freundin einen anderen Nachnahmen trägt, hatte ich bis zu diesem Zeitpunkt nie die Relation zum Nikolaus gesehen. Natürlich kannte ich den Vater/ Opa und erzählte ihrer Mutter von meinen Erinnerungen. Sie hat sich sehr gefreut, dass ich mich an ihn erinnern konnte. Besonders eben als Nikolaus, mit seinem weißen Bart (den er auch ihm wirklichen Leben trug), der Mitra, dem Bischofsstab, seinem goldenen Buch, in das er Reime schrieb, was wir Kinder so im Jahr angestellt hatten. Die Mutter meiner Freundin fand es witzig, dass ich gerade diese Erinnerung an ihren Vater hatte, da er doch eigentlich charakterlich etwas schwierig war.
Sie erzählte mir dann, dass es ein altes Familienkostüm war und er mit seinem goldenen Buch auch immer am Nikolaus zu seinen Enkeln kam.
Diese Nikolaus Abende waren immer schön und verbreiteten den ersten große Weihnachtszauber. Am Ende waren wir immer glücklich, denn wir konnten den Nikolaus mit unseren vorbereiteten Kunststücken, Lieder und Gedichten milde stimmen. Um am Ende bekam jeder noch einen Klausmann aus seinem Sack.

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